Das ist ein bekannter Grundsatz in der ganzheitlichen Betrachtungsweise der biologischen Medizin. Wichtig sind daher kausale Lösungsansätze für unsere Schmerzpatienten mit nachhaltigen Erfolgsergebnissen zu finden.
Täglich kommen Patienten mit Schmerzen in die Praxis. Diese können vielfältige Ursachen haben: ein Sportunfall, eine ungerechte Bewegung im Alltag, eine Verletzung, Folge von Durchblutungsstörungen, Stoffwechselstörungen u.v.m.
Das kann jeden treffen und gehört zum Lebensalltag.
Grundsätzlich können wir in unseren Breiten dies bewältigen, weil die medizinische und präventive Gesundheitsversorgung sehr gut ist und jeder Mensch seinen Lösungsweg frei wählen kann.
Dennoch löst ein plötzlich auftretender Schmerz zunächst Ängste aus. Schmerzen sind sehr unangenehm, will keiner haben, können unerträglich sein und lösen mitunter Gedanken aus wie: „Kann ich morgen noch arbeiten, wie soll ich meine Kinder versorgen, kann ich morgen meine Dienstreise antreten? Ich habe mit meiner Familie einen Flug in den Urlaub gebucht!“ o.ä.
In solchen Situationen beginnt das sogenannte „Kopfkino“, das wiederum den eigentlichen Schmerz verstärkt. Diese Ängste und Sorgen sind für einen Dauerschmerz verantwortlich und können zum chronischen Geschehen führen. Wir sprechen dann von der Chronizität eines Leidens.
Aus der Forschung und den modernen bildgebende Verfahren in der Medizin wissen wir, dass sich in diesem Zeitfenster einer beginnenden Chronizität auch ein sogenanntes „Schmerzgedächtnis“ bilden kann. Bei diesen Prozessen verändern sich die neurologischen Hirnstrukturen der Großhirnrinde derart, das vom zentralen Nervensystem Schmerzsignale automatisch produziert werden. Schmerzen können sich somit neurologisch manifestieren. Das sind vom Betroffenen keine „Einbildungen“, sondern das sind für ihn reale Schmerzen. Denken wir nur an Kriegsopfer, die z.B. ein Bein verloren haben und über „Knieschmerzen“ klagen, obwohl es das Knie real nicht mehr gibt. Wir alle kennen den Begriff des „Phantomschmerzes“.
Schmerzen führen oft zu Bewegungseinschränkungen und zeitweise zu „Schonhaltungen“, die wiederum nach einiger Zeit andere Probleme verursachen können.
Ziel muss es immer sein, die Ursache der Schmerzen zu finden und zielführende Maßnahmen einzuleiten.
Da wo wir Schmerzen verspüren, sind meist auch lokale Entzündungen, die es zu beseitigen gilt. Aber was ist die Ursache einer Entzündung?
Wenn es keine klassischen Infektionen durch Erreger wie z.B. Bakterien und Viren sind, so entstehen Entzündungen häufig durch eine Kompression eines Nervs, z.B durch eine vorgewölbte Bandscheibe oder Wirbelkörperluxation. Diese Blockierungen der Gelenke irritieren nervale Strukturen, führen zu Schmerzen, Schwellungen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen.
Haben wir ängstliche Gedankenmuster in unserem Großhirn, dann entstehen über das Zwischenhirn schlechte Gefühle und ein schlechtes Allgemeinbefinden. Das ist quasi der Sitz unserer Emotionen. Dieses emotionale Hirnareal kommuniziert mit unserem Hirn aus der Ur-Zeit, dem Hirnstamm, der unsere Urinstinkte wie Angriff, Flucht oder Starre aktiviert. Während wir unsere Gedanken bewusst und willentlich beeinflussen können, unterliegt das emotionale Hirn und der Hirnstamm nicht dem bewussten Willen. Die Reaktionen laufen unwillkürlich ab. Wir verändern auf Grund des Ur-Reaktionen unsere Muskeln in ihrer Anspannung und Entspannung nicht mehr bewusst, da haben wir keinen Einfluss drauf. Entscheidend sind die Gedanken und Bilder aus dem Bewusstsein, die unsere Emotionen steuern.
Man ist sich letztendlich nicht einig, was zuerst ist: der Schmerz oder die Ängste. Sicher ist, dass beide Bereiche miteinander vernetzt sind und nicht voneinander getrennt werden können.
Man kennt den Begriff der „Psychosomatik“, dass psychische Verhaltensmuster körperliches Befinden beeinflussen. Umgekehrt gibt es auch die „Somato-Psyche“, wo körperliches Leid psychische, depressive Verstimmungen auslösen kann. Das erleben wir täglich an Hand der Rückmeldungen in der Schmerztherapie z.B. der Chiropraktik: „Mensch, tut das gut. Der Schmerz ist deutlich leichter und es geht mir stimmungsmäßig und im Schlaf viel besser. Ich kann mich nicht nur wieder gut bewegen, ich fühle mich auch für die Aufgaben des Lebens gut gerüstet.“
Das ist genau das, worum es im Leben geht. Sind unsere Ängste, inneren Bilder, „Glaubenssätze“ der zentrale Punkt, dann gehört an diesen Bereichen etwas getan. Sind hingegen z.B. Wirbel- und Gelenksveränderungen für Schmerzen und Verstimmungen verantwortlich, dann gehören manuelle Heilimpulse gesetzt.
Aus meiner langjährigen Berufserfahrung als Heil- und Chiropraktiker weiß ich, dass die emotionalen Aspekte einen großen Prozentsatz der Schmerzen verursachen. Vor allen Dingen spielen da die Verbindungen zwischen Ängsten und Dysfunktionen im Kiefergelenk eine zentrale Rolle. Das Kiefergelenk steht in enger Verbindung mit den oberen Kopfgelenken und die wiederum mit der unteren Lendenwirbelsäule. Dort finden wir die meisten Bandscheibenvorfälle. Die Chiropraktik ist eine wunderbare Möglichkeit, diese Störungen an der Ursache mit zu lösen und Emotionen ins Fließen zu bringen.
Ziel ist es immer, beide Bereiche im Blick zu haben und in Einklang zu bringen.
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